NRW
Wir  |  Presse  |  Service  |  Externer Link: Sie verlassen die Internetseite des Geologischen Dienstes NRW und gelangen zur Facebook-Seite des GD NRW. |  Externer Link: Sie verlassen die Internetseite des Geologischen Dienstes NRW und gelangen zur Instagram-Seite des GD NRW.
Kontakt  |  Impressum  |  Datenschutz |  Suche Suche
Startseite > Boden > Entdecken & Verstehen > Lackprofilsammlung > GD035 >

Inhalt

Gley aus Bachablagerungen (Holozän)

Lackprofil GD035
GD035
Tiefe Horizont Bodenart und Substrat Bodenentwicklung
0 – 30 cm Ap fleckenhaft humusfreier, sonst stark humoser, sehr schwach feinkiesiger schwach lehmiger Sand, aus Bachablagerungen nach Grünland-Erstumbruch noch nicht vollständig homogener Pflughorizont mit Einsprengungen vom tiefer liegenden Mineralboden;
stark, im unteren Teil mittel durchwurzelt
30 – 40 cm Go schwach feinkiesiger schwach lehmiger Sand, aus Bachablagerungen zeitweise von Grundwasser erfüllt, bei Lufteintritt oxidiert das Eisen und es bilden sich Rostflecken und oft, wie hier, Eisenkonkretionen; schwach durchwurzelt
40 – 55 cm Gro schwach feinkiesiger Mittelsand, örtlich Feinsand, aus Bachablagerungen zeitweise von Grundwasser erfüllt, rostfleckig und grau gefärbt; sehr schwach durchwurzelt
55 – 80 cm Gor schwach feinkiesiger Mittel- und Grobsand, örtlich Feinsand, aus Bachablagerungen fast ganzjährig von Grundwasser erfüllt, dadurch luftarm und durch Eisenreduktion grau gefärbt und schwach rostfleckig; sehr schwach durchwurzelt
80 – 100 cm Gr schwach feinkiesiger Mittel- und Grobsand, örtlich Feinsand, aus Bachablagerungen ganzjährig von Grundwasser erfüllt, dadurch luftarm und durch Eisenreduktion grau gefärbt; sehr schwach durchwurzelt

Beschreibung

Gley aus Bachablagerungen (Holozän)

Dieses Lackprofil zeigt die typische, lehrbuchmäßige Profilausprägung Grundwasser beeinflusster Böden in Niederungsgebieten – in diesem Fall untypischerweise mit einem Pflughorizont (Ap) nach Grünland-Erstumbruch. Die Verteilung von Rostfleckung und Graufärbung zeigt einen typischen Gley der Grundwasserstufe 2, mit einem Grundwasserschwankungsbereich während der Vegetationsperiode zwischen 80 und 40 cm unter Flur. Innerhalb dieser Grundwasserstufe eignen sich die Böden bei landwirtschaftlicher Nutzung nicht zur Acker-, sondern zur Grünlandnutzung.

Gleye sind durch das Grundwasser geprägte Böden, die vor allem in Bachtälern und Niederungsgebieten mit hoch anstehendem Grundwasser verbreitet sind. Sie entstehen, wenn Grundwasser an mehr als 300 Tagen im Jahr zwischen 40 und 80 cm unter Flur, jedoch nur kurzzeitig höher oder tiefer, ansteht. Langfristig hoch anstehendes Grundwasser führt zur Ausbildung von Nass-, Anmoor- und Moorgleyen. Während Pseudogleye (Staunässeböden) im Jahresverlauf vollkommen austrocknen, ist in Gleyen ganzjährig frei bewegliches Wasser vorhanden.

 

Die Profilentwicklung der Gleye:
Unter einem humushaltigen Oberboden (einem durch Pflanzen und Tiere mit organischer Substanz angereicherten Mineralboden) folgt ein rostfleckiger Oxidationshorizont (Go), in den das Grundwasser als Kapillarsaum aufsteigt. Darin gelöste Stoffe wie zum Beispiel Eisen- und Manganverbindungen bleiben dort zurück. Dieser Bereich stellt den natürlichen Schwankungsbereich des Grundwassers während der Vegetationsperiode dar. Darunter folgt ein meist grau gefärbter Reduktionshorizont (Gr), der ganzjährig von Grundwasser erfüllt ist. Die Grenze von Go- zu Gr-Horizont entspricht dem mittleren Grundwassertiefstand.

Je nach Nährstoffgehalt sind Gebiete mit Grundwasserböden natürliche Standorte mit Hainbuchen/Stieleichenwäldern, Buchen/Eichenwäldern und Birken/Stieleichenwäldern.

Unter landwirtschaftlicher Nutzung sind Gleye der Grundwasserstufe 2 (40 – 80 cm unter Flur) typische Grünlandstandorte. Bei einer Bewirtschaftung als Acker ist nässebedingt mit Ernteausfällen zu rechnen. Solche Flächen sind besonders geeignet, in den Flächenpool für raumplanerische Kompensationsmaßnahmen eingegliedert und dann in Grünland zurückgewandelt oder ggf. auch wiedervernässt zu werden. Gley-Übergangsböden der Grundwasserstufen 3 und 4 (80 – 130 cm und 130 – 200 cm unter Flur) sind hingegen Ackerstandorte, auf denen das Grundwasser in trockeneren Jahren zur Erntesicherheit beitragen.

Lackprofil GD035 Profilinformationen
TK 25 4605 Krefeld
TK 25 / DGK5 4605.04 / Krefeld, Traar
Rechts-Wert / Hoch-Wert 2540670 / 5695560
Landschaftsraum Mittlere Niederrheinebene / Moerser Donkenland
Gemeinde / Örtlichkeit Krefeld
Nutzung Acker
Schutzwürdigkeit des Bodens als Pufferzone im hydrologischen Prozessraum von Nassgleyen, Anmoorgleyen und Mooren schutzwürdig
Maße des Profils in cm
(Höhe x Breite x Tiefe)
101 x 72 x 4
Ausleihe ja
Ausstattung gerahmt, mit Ösen

© Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen – Landesbetrieb –