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Inhalt

Podsol-Pseudogley aus Hochflächenlehm (Pleistozän)

Lackprofil GD037
GD037
Tiefe Horizont Bodenart und Substrat Bodenentwicklung
+ 8 – 0 cm OL+Of+Oh feinhumusarmer, rohhumusartiger Moder Auflagehumus:
durch starke Versauerung gehemmte biologische Aktivität und Stoffumsetzung, dadurch Akkumulation von organischer Substanz
0 – 10 cm Ahe+Oh, g humoser, schwach steinig-grusiger, stark sandiger Lehm,
aus Hochflächenlehm
Auswaschungshorizont:
aschfarben durch Sauerbleichung und Auswaschung bodenfärbender Substanzen wie Humus und Eisenoxiden;
die Durchmischung von Auflagehumus mit Mineralboden weist auf eine Oberbodenstörung hin
10 – 20 cm Ae schwach humoser, schwach steinig-grusiger, stark sandiger Lehm, aus Hochflächenlehm Auswaschungshorizont:
aschfarben durch Sauerbleichung und Auswaschung bodenfärbender Substanzen, so dass nun die hellen Quarzkörner farbgebend sind

 

20 – 30 cm Bsh schwach humoser, schwach steinig-grusiger, stark sandiger Lehm, aus Hochflächenlehm Einwaschungshorizont:
Anreicherung von schwarzbraunem Humus und rostbraunen Eisenoxiden
30 – 65 cm II Sw-Sd steinig-grusiger stark sandiger Lehm bis sandiger Lehm aus älterem Hochflächenlehm Übergangshorizont zwischen hellerem, beigefarbenen Staunässeschwankungsbereich und dunklerem, orangerot und grau marmoriertem Staukörper
65 – 110 cm II Sd steinig-grusiger sandiger Lehm bis sandig-toniger Lehm, aus älterem Hochflächenlehm Staukörper
die feinere Körnung bedingt eine höhere Lagerungsdichte und ein verringertes Grobporenvolumen, was zu einer verzögerten Niederschlagsversickerung führt

Beschreibung

Podsol-Pseudogley aus Hochflächenlehm (Pleistozän)

Dieses Lackprofil ist Beispiel für einen Zweischicht-Boden, in dem ein lockeres, sandig geprägtes geologisches Ausgangssubstrat über einem dichteren, lehmigeren oder tonigeren Substrat lagert. Der weitgehend trockene und saure obere Profilteil begünstigt die Podsolbildung (vgl. z.B. Podsol aus Geschiebesand über Halterner Sand – Lackprofil GD 087) mit Sauerbleichung im Auswaschungshorizont und Anreicherung von Humus und Eisenoxiden im Einwaschungshorizont. Der dichtere, wasserstauende Staukörper im unteren Profilteil verursacht dort wechselfeuchte Verhältnisse und führt zur Bildung eines Pseudogleys. Dabei sind die Übergänge zwischen einem Podsol und einem Pseudogley in Abhängigkeit von der Mächtigkeit der sandigen Deckschicht, der Tiefenlage des Staukörpers und der Intensität der Staunässe in den oberen Bodenhorizonten, fließend. Wenn die Staunässe (vgl. Pseudogley-Parabraunerde aus Fließerde – Lackprofil GD 041) dominierend in die Podsolhorizonte hineinreicht, wird es als Podsol-Pseudogley, wenn die von den Podsolierungsprozessen dominierten Horizonte die Mächtigkeit von 15 cm überschreiten, als Pseudogley-Podsol bezeichnet, so wie bei diesem Lackprofil.

Die deutlich unterschiedliche Wasserversorgung im unteren und oberen Profilteil bedeutet für die flacher wurzelnde Krautschicht, dass sie bei trockener Witterung zeitweiligem Trockenstress ausgesetzt ist, während sich die tiefer wurzelnde Baumschicht durch die höhere nutzbare Feldkapazität im unteren Profilteil gleichmäßiger mit Wasser versorgt ist.

Eine Besonderheit dieser zweischichtigen Böden ist, dass unterhalb der immer sauren und basenarmen Podsolhorizonte nicht selten die unterlagernde Schicht wesentlich besser mit Basen wie Kalzium, Magnesium oder Kalium versorgt ist. Dieser Basensprung im Profil kommt ebenfalls der tiefer wurzelnden Baumschicht zugute.

Die Oberbodenstörung in Form von Durchmischung des oberen Mineralbodens mit Teilen der Humusauflage ist eine Folge waldbaulicher Tätigkeiten oder wühlender Wildschweine.

Lackprofil GD037 Profilinformationen
TK 25 5407 Altenahr
TK 25 / DGK5 5407.11 / Kahlenberg
Rechts-Wert / Hoch-Wert 2561900 / 5603130
Landschaftsraum Osteifel / Münstereifeler Wald
Gemeinde / Örtlichkeit Bad Münstereifel – Wald / östlich Forsthaus Hülloch
Nutzung Kiefernforst
Schutzwürdigkeit des Bodens keine besondere Schutzwürdigkeit
Maße des Profils in cm
(Höhe x Breite x Tiefe)
120 x 68 x 5
Ausleihe ja
Ausstattung ungerahmt, mit Ösen

© Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen – Landesbetrieb –