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Pressemitteilung, 08.01.2020

Der Geologische Dienst NRW bohrt wieder in Heiligenhaus

Für eine über 100 m tiefe Kernbohrung in Heiligenhaus begannen gestern die Bohrarbeiten. Die Krefelder Geowissenschaftler erwarten von der tiefen Bohrung wichtige, noch fehlende Erkenntnisse zum Aufbau des Gesteinsuntergrundes in der Region. Denn diese Daten benötigen sie für eine neue digitale geologische Karte, die zurzeit für den Großraum Düsseldorf/Niederbergisches Land erarbeitet wird.

Ob Grundwasserschutz, Erdwärmenutzung, allgemeine Planungsdaten zum Untergrund oder auch das Erkennen potenzieller Risiken, die vom Untergrund ausgehen können: In NRW geht nichts ohne die Geo-Daten des Geologischen Dienstes NRW. Er betreibt die geologische Landesaufnahme für ganz NRW und erhebt geowissenschaftliche Grundlagendaten. Bohrkerne liefern dabei durchgehende Gesteinsproben, an denen neben der Gesteinsabfolge auch zu sehen ist, wie die Schichten im Untergrund liegen und ob sie von Verwerfungen durchzogen werden. Dies sind dringend notwendige Referenzdaten, um die Verbreitung, die Mächtigkeit und den Aufbau von Schichtenfolgen zu erkennen und in geologischen Karten und Informationssystemen zu erfassen.
Mit der Kernbohrung in Heiligenhaus werden gezielt die 320 bis mehr als 361 Millionen Jahre alten Gesteine aus der Unterkarbon- und Oberdevon-Zeit erkundet. Sie entstanden als Meeresablagerungen, sind in der Region sehr unterschiedlich und können aus verschiedensten Ton-, Schluff-, Sand-, hauptsächlich aber aus Kalk- oder Dolomitstein bestehen. Bisher sind sie nur wenig untersucht, sodass ihr kompletter Schichtenaufbau unklar ist und noch viele Fragen offen bleiben.

„Wir erhoffen uns neue Erkenntnisse, die wir auf die Gesteine unterhalb der Niederrheinischen Bucht übertragen können“, so Dr. Martin Salamon, der für die geologische Kartierung in diesem Raum zuständige Projektleiter im Geologischen Dienst. „Die Bohrung wird voraussichtlich bis zu 3 Wochen dauern“, so der mit der Vorbereitung dieser Bohrung betraute Dipl.-Ing. Oliver Heß. Zum Ende des Bohrvorgangs erfolgt eine geophysikalische Vermessung des Bohrlochs. Damit werden Daten zu den Gesteinseigenschaften und den Grundwasserverhältnissen erfasst. Die genaue Bohrkernaufnahme, die Gesteinsbeschreibung und viele weitere Untersuchungen finden in den Probenbearbeitungsräumen und Laboratorien des Geologischen Dienstes in Krefeld statt.

Den Geowissenschaftlern bietet sich nun ein naturgetreues Abbild der durchbohrten Schichten mit allen Details und den Möglichkeiten zur Beprobung für weitere Untersuchungen. So können Eigenschaften, wie zum Beispiel die Gesteinsarten, ihr genaues Alter, die Porosität, die Wärmeleitfähigkeit oder der Chemismus im Labor ermittelt werden. Auch paläontologische Untersuchungen wie z. B. die Bestimmung und die Altersdatierung von Fossilien können vorgenommen werden.

Ziel der geologischen Landesaufnahme in der Region Düsseldorf/Niederbergisches Land ist es, aktuelle Untergrunddaten für Planungen zu bekommen. Alle Ergebnisse fließen in einem Geo-Informationssystem zusammen, aus dem ein 3D-Untergrundmodell entwickelt wird. Gerade in Hinblick auf zukunftsweisende Planungen sind geologische Informationen unverzichtbar, zum Beispiel für die Nutzung von klimaschonender und umweltfreundlicher Erdwärme, die ohne Kenntnisse des Untergrundes und der Gesteinseigenschaften nicht möglich wäre. Auch für den Schutz unseres kostbaren Grundwassers sind Geo-Daten erforderlich.

Die Bohrung in Heiligenhaus an der Kettwiger Straße steht Pressevertreterinnen und -vertretern gerne nach Absprache zum Besuch offen. Vor Ort besteht die Möglichkeit zu Interviews. Bitte vereinbaren Sie einen Termin! Weitere Informationen zur Geologischen Landesaufnahme finden Sie unter Geologie > Geodaten erheben & bewerten

 

Kurzportrait: Wir über uns!
Der Geologische Dienst NRW ist die geowissenschaftliche Einrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit mehr als 60 Jahren erheben wir geowissenschaftliche Informationen im gesamten Bundesland, bereiten sie auf und machen sie für die Praxis nutzbar. Diese Basisinformationen dienen der Sicherung eines gesunden Lebensraumes, für dessen nachhaltige Entwicklung wir uns einsetzen. Sie sind die Grundlage für unser umfassendes Beratungsangebot zu den Themenfeldern Geologie, Boden, Gesteinsrohstoffe, Grundwasser, geophysikalische und geotechnische Untergrundeigenschaften, oberflächennahe und tiefe Geothermie sowie Endlagersuche für radioaktive Abfälle. Wir ermitteln Daten zur Risikovorsorge bei Gefahren, die vom Untergrund ausgehen, und betreiben das landesweite Erdbebenalarmsystem. Unsere Erkenntnisse stellen wir der Politik und Verwaltung, der Wirtschaft, den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung – digital oder analog durch Geo-Informationssysteme, Karten, Daten und Schriften. Viele dieser Informationen sind über unsere Onlinedienste und Datenportale frei zugänglich.

 

 

PDF-Download (2 MB)

Poster, PDF-Download 2 MB: Hier bohrt der Geologische Dienst NRW

Kontakt

Ansprechpartner Bohrung

  • Dipl.-Geol. Dr. Salamon
  • Fon: +49 2151 897-445
  • Dipl.-Geol. Dr. Sandmann
  • Fon: +49 2151 897-458
  • E-Mail: geologie@gd.nrw.de

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